Mehr über Havanna
Flora und Fauna
Es tritt wohl niemand eine Reise nach Havanna an, mit dem Ziel einen Urlaub in der Natur zu machen. Wer irgendwann eine Pause vom aufregenden Stadtleben braucht und die üppige Natur der Tropen bewundern möchte, dem sei ein Spaziergang durch den Almendares-Park an den Ufern des gleichnamigen Flusses empfohlen.
Dieser im Westen der Stadt im Gebiet des Bosque de la Habana gelegene, naturbelassene Park gilt wegen seiner dichten tropischen Vegetation als eines der Highlights von Havanna.
Im Osten kann man neben den ausgezeichneten Stränden auch andere Landschaften genießen, wie den Rincón de Guanabo und die Laguna del Cobre Itabo, die aufgrund ihrer Bedeutung für die Umwelt und die Landschaft zu Naturschutzgebieten erklärt wurden.
Die Geschichte von Havanna
Über die Geschichte der Region vor der Kolonisation ist leider nicht viel bekannt. Allerdings geht man davon aus, dass die Stadt nach dem indigenen Häuptling Habaguanex, welcher vor der Kolonisation dieses Gebiet kontrollierte, benannt wurde.
In der Kolonialzeit war Havanna der erste Anlaufpunkt für spanische Flotten, die in die Neue Welt kamen. Es wurde zu einer Zwischenstation für die Eroberung Amerikas durch die spanischen Konquistadoren und später Knotenpunkt für die wirtschaftliche und politische Herrschaft der Hemisphäre durch Spanien.
Die Stadt wurde während des Siebenjährigen Krieges von den Briten eingenommen. Nachdem die Spanier die Stadt zurückerobert hatten, verwandelten sie Havanna in die am stärksten befestigte Stadt der Amerikas.
Ende des 19. Jahrhunderts erlebte Havanna die letzten Momente der spanischen Kolonialherrschaft in Amerika, die mit der Versenkung des US-Kriegsschiffs Maine im Hafen von Havanna endgültig endete und den USA den Vorwand für die Invasion der Insel lieferte. Das 20. Jahrhundert begann mit der Besetzung Havannas, und damit auch Kubas, durch die USA.
Während der republikanischen Zeit, von 1902 bis 1959, erlebte die Stadt eine neue Ära der Fortschritts. Alle Bereiche von Industrie und Handel wuchsen unfassbar schnell. Kuba erholte sich von den Verwüstungen des Krieges und wurde zu einem sehr wohlhabenden Land.
Nach der Revolution von 1959 versprach die neue Regierung, die sozialen Dienste, den öffentlichen Wohnungsbau und die öffentlichen Gebäude zu verbessern. Dennoch traf der Mangel, der Kuba nach Castros abrupter Enteignung des gesamten Privateigentums und der Industrie im Rahmen eines starken kommunistischen Modells, Havanna besonders hart. Infolgedessen befindet sich ein Großteil Havannas auch heute noch in einem baufälligen Zustand.
Nach 50 Jahren Prohibition hat sich die kommunistische Regierung zunehmend dem Tourismus zugewandt, um neue finanzielle Einnahmen zu erzielen, und hat ausländischen Investoren erlaubt, neue Hotels zu bauen und das Gastgewerbe zu entwickeln.
Kunstmetropole Havanna
Die Kunstszene in Havanna mag noch nicht mit der in Paris oder New York vergleichbar sein, aber sie ist eine der größten Überraschungen der Stadt. Die Kreativität ist nicht neu: Seit den Zeiten von José Nicolás de la Escalera und seinen Darstellungen versklavter Schwarzer Menschen haben kubanische Künstler im Stillen die kulturellen Eliten herausgefordert.
Heute sind die Werke von Escalera und anderen im Museo Nacional de Bellas Artes ausgestellt, während sich neuere, lebhafte Gruppen zu elektrisierenden „Happenings“ in der Fábrica de Arte Cubano versammeln oder mit ihren Rollen und Pinseln in Habana Vieja auf die Straße gehen.
Havanna ist ein Schauplatz verschiedenster Architekturstile, von Schlössern aus dem 16. Jahrhundert bis hin zu modernistischen Hochhäusern. Der heutige Zustand vieler Gebäude hat sich seit 1959 verschlechtert. Einige der beeindruckenden Gebäude wurden sogar abgerissen. Zu den imposantesten Bauwerken zählen das Castillo de los Tres Reyes del Morro, die Catedral de la Virgen María de la Concepción Inmaculada de la Habana und El Capitolio.
Die ikonische Altstadt ist seit 1982 Teil des UNESCO Weltkulturerbes.
Musik und Tanz
Havanna ist eine Traumdestination für alle, die lateinamerikanische Musik lieben. Die kubanischen Rhythmen und angeregten Tänzer kann man in der Provinz zweifelsohne weder übersehen, noch überhören. Besonders in der Altstadt von Havanna tummeln sich die StraßenmusikerInnen nur so. Musikfestivals finden mehrfach jährlich statt, die besten haben wir für Euch herausgesucht:
Havana Jazz Plaza
Eines der wichtigsten musikalischen Events des Jahres. Das Jazz Festival geht zurück bis in die 1980er Jahre! Es findet jeden Januar in der Casa de la Cultura de Plaza statt.
Havana World Music Festival
Das Festival pulsiert mitten im Herzen Havannas und ist eng mit der Musikkultur und dem musikalischen Erbe verbunden. Ein Fest und ein Schaufenster für Talente aus Kuba und der ganzen Welt. Das Festival findet jährlich im Frühjahr statt.
Fiesta del Tambor
Das Festival, an dem einige der besten Schlagzeuger, Trommler und Musiker aus dem In- und Ausland teilnehmen, findet nun schon seit mehr als 15 Jahren statt und wird vom Nationalen Zentrum für Populäre Musik organisiert. Das Festival findet jährlich im März statt.
International Salsa Festival
Das Festival bietet ein 7-tägiges Abenteuer mit mehr als 100 Stunden Tanzunterricht in verschiedenen Niveaus und Stilen zur Auswahl. Ob Casino Dance, ChaChaChá, Reggaeton oder Rumba und vieles mehr. Und wenn die Sonne untergeht, wird die Party die kubanischen Salsa-Clubs in Brand setzen! Jeden Februar könnt Ihr hier die Hüften schwingen.
Kulinarische Highlights
Eine Reise nach Havanna ist nicht vollständig ohne eine ausgiebige Erkundungstour durch die kubanische Küche. Das populäre Streetfood Chiviricos sowie das geschmackvolle Fricasse de Carnero ist sind in Havanna besonders beliebt und somit auf jeden Fall ein muss, für jede und jeden der vor hat in die Provinz zu reisen.
Nahverkehr & Flughafen
La Habana ist das wichtigste Verkehrszentrum des Landes und verfügt über eine modernes, sehr gut ausgebautes Bussystem. Die Fahrpreise für den öffentlichen Nahverkehr sind trotz des hohen Standards sehr niedrig.
Der größte Flughafen der Provinz ist der Aeropuerto Internacional José Marti, der sich 11 Kilometer südlich des Stadtzentrums von Havanna befindet. Er ist einer der wichtigsten Flughäfen des Landes. Der Playa Baracoa Flughafen im Westen ist deutlich kleiner. Von ihm aus fliegen hauptsächlich nationale Flüge ab.
Havanna ist vom Hauptbahnhof Estación Central de Ferrocarriles aus, durch regionale, interregionale und Fernzüge mit allen anderen Provinzen des Landes verbunden.
Politik in La Habana
Die Provinz ist das Zentrum der politischen und wirtschaftlichen Verwaltung des Landes. Die Hauptstadt ist Sitz der Regierung, zahlreicher Ministerien und Unternehmen, sowie von über 90 internationale Botschaften.
Der Gouverneur der Provinz ist Reinaldo García Zapata. Marta Hernández Romero ist seit 2011 Bürgermeisterin der Provinzhauptstadt.
Die Stadt wird von einem Stadt-Provinz-Rat verwaltet, mit einem Gouverneur als oberstem Verwaltungsbeamten, so dass Havanna sowohl als Stadt als auch als Provinz von Kuba fungiert. Die Stadt verfügt über wenig Autonomie und ist insbesondere in Bezug auf ihren Haushalt und die allgemeine politische Ausrichtung von der nationalen Regierung abhängig.
Das Industriezentrum Kubas
Mit etwa 45% der Einnahmen im Tourismussektor ist La Habana ist das touristische Zentrum des Landes. Die Provinz verfügt über ein umfangreiches Hotelnetz, das stetig ausgebaut wird.
La Habana ist der bedeutendste Industriestandort Kubas und verfügt über eine diversifizierte Wirtschaftsstruktur. Heutzutage sind vor allem die Konsumgüterindustrie, Metallurgie und die Herstellung chemischer Erzeugnisse sowie die Nahrungsmittelindustrie vorherrschend. Auch der größte Hafen des Landes befindet sich in Havanna. Allein die Stadt trägt mehr als 43% zum national BIP bei.