Herzlich, köstlich, einladend… Viñales
Wenn das Grün von Pinar del Río in zerklüftete Mogotes übergeht und Ihr einen Zigarre kauenden Guajiro seht, der seine Ochsen und seinen Pflug durch ein rostfarbenes Tabakfeld treibt, wisst Ihr, dass Ihr in Viñales angekommen seid.
Trotz ihrer langjährigen Liebschaft mit dem Tourismus ist diese gelassene, entspannte, wunderbar traditionelle Siedlung ein Ort, der sich standhaft weigert, sich selbst zur Schau zu stellen. Was man hier sieht, ist das, was man bekommt – eine landwirtschaftlich geprägte Stadt, in der die Haustüren weit offen stehen, in der jeder jeden kennt und in der man abends auf einem Schaukelstuhl auf einer rustikalen Veranda sitzt und die Sterne deutet…
Ein bisschen Geschichte
Vor der Kolonialisierung durch die Europäer lebte in Viñales eine Restbevölkerung der Taíno, der indigenen Bevölkerung Kubas. Auch Menschen die aus der Sklaverei geflohen sind haben sich oft in Viñales versteckt. Die heutigen Bewohner der Region sind ihre Nachkommen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Gebiet von Tabakbauern von den Kanarischen Inseln besiedelt, die sich in der Region Vuelta Abajo niederließen. Die erste koloniale Ansiedlung in Viñales wird 1871 in Form einer Ranch von Andrés Hernández Ramos dokumentiert. Die Stadt wurde 1878 als klassische Gemeinde mit Kirche, Schule, Krankenhaus und Plaza offiziell gegründet.
Die Stadt und das unmittelbar nördlich gelegene Viñales-Tal wurden im November 1999 aufgrund der Karstlandschaft und der traditionellen Landwirtschaft sowie der volkstümlichen Architektur, des Handwerks und der Musik in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Zwischen Höhlensystemen und beeindruckender Natur
Viñales ist reich an Natur und wunderschönen Landschaften. Entdecken könnt Ihr das Valle de Viñales und seine zahlreichen Naturwunder zu Fuß, mit dem Auto oder auf dem Pferderücken.
In Viñales gibt es zudem mehrere Höhlensysteme: Die Cueva del Indio, ein Ort, den Ihr der dank seiner unterirdischen Flüsse wie dem Río San Vicente, mit dem Boot besichtigen könnt, und dessen geologischen Formationen Euch in Erinnerung bleiben werden; und die Gran Caverna de Santo Tomás, die 46 Kilometer lang ist und somit das größte Höhlensystem in ganz Kuba ist, in der Fledermäuse an den Wänden hängen und große unterirdische Flüsse sich quer durch die Höhle ziehen.
Viñales ist ebenfalls bekannt für sein köstliches Essen, sowohl in den Restaurants als auch in den Gasthäusern und bei den Einheimischen zu Hause. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass vieles von dem, was auf den Teller kommt, lokal angebaut wurde. Die Region ist äußerst fruchtbar, so dass Obst und Gemüse hier in Hülle und Fülle angebaut wird, und zwar in der Regel aus biologischem Anbau.
Abseits vom Viñalestal
Viñales ist eine eher bescheidene Gemeinde mit einer Bevölkerung, die in meist selbstgebauten, farbenfrohen, kolonial geprägten, ebenerdigen Häusern lebt. In Viñales werdet Ihr in eine der authentischsten ländlichen Umgebungen Kubas versetzt.
In der Stadt könnt Ihr einige Museen wie das Paläontologische Museum oder das Städtische Museum besichtigen. Im Botanischen Garten findet Ihr tropische Blumen, sowohl einheimische als auch exotische Bäume, und mit etwas Glück auch einige kuriose Besucher wie Kolibris, Papageien oder andere Vögel aus der Region. Auch das niedliche Gotteshaus aus dem 19. Jahrhundert, die Iglesia del Sagrado Corazón kann in Viñales besucht werden.