Die erste Stadt Kubas
Baracoa war die erste Stadt Kubas, später dann eine Piratenhochburg und ist heutzutage das versteckte Juwel der Karibikinsel – Ohne Zweifel einer der interessantesten Orte, den man auf Kuba besuchen kann.
Wo liegt Baracoa?
Die Stadt liegt in der Provinz Guantanamo, an der östlichen Spitze des Landes. Genauer noch befindet sie sich an der Bahía de Miel, die im Deutschen als Honigbucht oder Honigküste bezeichnet wird. Die Besonderheit von Baracoa liegt jedoch in der Gebirgskette Sierra del Purial, die die Stadt umgibt und weitestgehendst vom Rest der Insel abschirmt.
Das versteckte Juwel – Aufgrund ihrer Lage ist Baracoa keine Stadt, in die man sich einfach so verirrt. Tatsächlich kommen nur wenige Reisende hierher. Und das, obwohl diese Stadt in Ostkuba von interessanten Museen über imposante Festungen bis hin zu karibischen Naturwundern vieles zum Bestaunen und Entdecken bietet. Wir sagen Euch: Baracoa gehört zu den Reisetipps der besonderen Art!
Wie erreiche ich Baracoca?
Wir von Cuba Buddy finden, dass Baracoa eine einzigartige Stadt ist, die Ihr unbedingt auf Eurer Kuba Rundreise besuchen solltet! Aufgrund ihrer besonderen Lage ist die Anreise jedoch etwas mühsam, weshalb Ihr Euch gut überlegen solltet, welche Route Ihr in Eurem Urlaub bereisen wollt.
Wenn Ihr aus der Richtung von Trinidad und Camaguey kommt, könnt Ihr mit dem Auto oder dem Bus über die Carretera Central de Cuba Richtung Osten fahren.
Die Städte Holguin und Santiago de Cuba sind mit Buslinien ausgestattet, die Euch in vier bis fünf Stunden Fahrt nach Baracoa bringen.
Oder Ihr reist bis in die nahe von Santiago gelegene Provinzhauptstadt Guantanamo und nehmt von dort aus den Bus, dann dauert die Fahrt nur etwa drei Stunden.
Am Rand von Baracoa liegt zudem der Flughafen Aeropuerto Gustavo Rizo, wodurch grundsätzlich eine Anreise aus Havanna und Umgebung (z. B. Viñales) möglich ist.
Baracoa ist ein Stück kubanischer Geschichte
Wo landete Kolumbus 1492 zuerst?
Im Jahr 1492 landete Christoph Kolumbus das erste Mal auf Kuba. Seine Besatzung und er betraten die Insel an dem Ort, den wir heute Baracoa nennen. Einige Jahre später, im Jahr 1511, gründete Diego Velázquez de Cuéllar Baracoa hier die erste kubanische Stadt.
Überraschenderweise ist Baracoa nicht nur die älteste spanische Kolonie auf der Insel, sondern auch der einzige Ort auf Kuba, an dem die Ureinwohner, die Taínos, den von den spanischen Siedlern begangenen Genozid überlebt haben könnten.
Im 16. und 17. Jahrhundert zog Baracoas günstige Lage Piraten an, die die Stadt zu einem Knotenpunkt für den Schmuggel in der Karibik machten. Nach der Unabhängigkeit Haitis fanden auch einige französische Siedler in Baracoa Zuflucht und brachten Schokolade und Kaffee mit. Seither ist die Region ein wichtiger Schokoladenproduzent geblieben.
Baracoa, das auf dem Seeweg leicht zu erreichen war, blieb auf dem Landweg lange Zeit unerreichbar. Tatsächlich war die Stadt vom Rest der Insel abgeschnitten, bis in den 1960er Jahren die Carretera Central gebaut wurde, die Kuba von Osten nach Westen durchquert. Auch heute noch ist Baracoa ein toller Ort um etwas über die frühe Kolonialgeschichte Kubas zu lernen.
Was kann ich in Baracoa unternehmen?
Die historische Altstadt der Insel unterscheidet sich sehr von den meisten im Kolonialstil erbauten Städten Kubas, denn hier findet man einen Mix aus klassizistischen Gebäuden mit stark französischen Einflüssen. Das Leben der Stadt konzentriert sich auf die beiden Hauptstraßen, Maceo und Martí, an denen sich so gut wie alles abspielt. In diesen Straßen kann man charmante Häuser im Kolonialstil bewundern und den baracoaischen Charme genießen.
Ein Spaziergang durch die Stadt ist der beste Weg, Baracoa zu entdecken. Die malerischen Straßen im Zentrum sind gesäumt von winzigen, pastellfarbenen Kolonialhäusern, während sich die moderne Bebauung auf die Außenbezirke und den Malecón beschränkt.
Für einen Rundgang zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt eignet sich der Parque Independencia in Antonio Maceo als perfekter Ausgangspunkt. Dieser Park, in dem sich im Schatten der großen Lorbeerbäume Generationen von Baracoanern um klapprige Tische versammeln, um Schach und Domino zu spielen, ist das Herz der Stadt und Baracoas place-to-be.
Sehenswürdigkeiten
Museo Arqueológico ‚La Cueva del Paraíso‘
Das Museo Arqueológico ‚La Cueva del Paraíso‘ ist wahrscheinlich das beeindruckendste Museum in Baracoa. La Cueva del Paraíso besteht aus mehreren Höhlen, die einst als Grabkammern der Taíno dienten und informiert über die Geschichte und Kultur der indigenen Bevölkerung Kubas vor der Kolonialisierung.
Parque Natural Majayara
Den Parque Natural Majayara kann man eigentlich nicht mehr als Park bezeichnen. In diesem Naturreservat gibt es einige Wanderwege, die euch quer durch die wunderschöne Natur führen. Abkühlen könnt ihr Euch hier in natürlichen Seen und Wasserfällen.
Fuerte Matachín
Das Fuerte Matachín ist eine spanische Burg aus dem Jahre 1802. Sie befindet sich im Süden der Stadt und dokumentiert die Geschichte von Spaniens erster Siedlung auf Kuba.
Casa del Cacao & Casa del Chocolate
Baracoa ist das Zentrum der kubanischen Kakaoindustrie. Hier werden die Kakaobohnen angebaut und zu Schokolade verarbeitet. Die Casa del Cacao erzählt die Geschichte des kubanischen Kakaos und seine Signifikanz für Ostkuba. Das angrenzende Café serviert zudem reichlich Kostproben.
Castillo de Seboruco
Baracoas höchste Burg, Castillo de Seboruco, wurde von den Spaniern im Jahr 1739 angefangen und 1900 von den Amerikanern fertiggestellt. Heute ist es fast gar nicht mehr als Burg zu erkennen und dient als Hotel, von dem man einen tollen Ausblick über die Stadt hat. Ein Geheimtipp, der sich besonders lohnt, wenn Ihr den Sonnenuntergang beobachten wollt.
Parque Independencia
Der Parque Independencia, von den Bewohnern auch Parque Central genannt, ist das historische Zentrum der Stadt. An dem stets belebten Park befinden sich direkt zwei weitere Sehenswürdigkeiten, die Catedral de Nuestra Señora de la Asunción und die Büste von Hatuey.
Catedral de Nuestra Señora de la Asunción
Diese Kathedrale aus dem Jahr 1833 wurde erst kürzlich restauriert. Die Spanier stellten im Jahr 1492 nach ihrer Ankunft 29 hölzerne Kreuze auf und das einzige noch erhaltene wird in dieser Kathedrale aufbewahrt.
Die Büste von Hatuey
Die Büste des Taíno caciques (Häuptlings) steht auf dem Parque Central und ist der Catedral de Nuestra Señora de la Asunción zugewandt. Der Häuptling, der als der erste Nationalheld der Nation angesehen wird, wurde im Jahr 1512 von den Spaniern auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil er sich der Kolonialisierung nicht beugen wollte und sich weigerte zum Christentum zu konvertieren.
El Yunque
Etwa 10 Kilometer von Baracoa entfernt befindet sich dieser beeindruckende 575 Meter hohe Berg mit dem Namen „El Yunque“. Seinen Namen hat er seiner Form, die an einen Amboss, auf Spanisch „Yunque“, erinnert, zu verdanken.
Casa de la Trova
Der beste Ort um Nengón und Kiribá zu erleben. In der Stadt ist dies die richtige Anlaufstelle, um sich mit diesen alten baracoaischen Rhythmen vertraut zu machen, einen Mojito zu genießen – und zu tanzen! In guten Nächten strömen Publikum und Tänzer aus dem kleinen Lokal auf die mit Kopfstein gepflasterte Fußgängerzone – alles ganz entspannt und bescheiden.
Highlights in der Umgebung
Für alle Aktiv-Urlauber und Naturliebhaber empfiehlt es sich die reichhaltige Natur im Regenwald oder einem der Nationalparks in der direkten Umgebung auf einer Wander-Tour oder einem Trekking-Abenteuer zu erleben.
Eines der besten Ausflugsziele auf Eurer Reise ist dafür der in der Nähe liegende Alexander-von-Humboldt-Nationalpark. Der Park ist einerseits ein Denkmal für den deutschen Naturforscher, der Cuba im Jahr 1800 besuchte und andererseits eine Perle der Natur.
Die hiesige Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt gilt als eine der höchsten der Welt und ein großer Anteil davon wird zudem als endemisch eingestuft. Das bedeutet, dass diese Arten nur in einem beschränkten Umfeld vorkommen.
Um dieses wertvolle Erbe zu schützen, wird im Park ausschließlich Ökotourismus betrieben. Das bedeutet, dass man gegen Gebühr das Naturreservat besuchen und an einer geführten Tour teilnehmen kann.