Die Stadt in den Weiten der Prärie
Camagüey ist die drittgrößte und eine der ältesten Städte Kubas. Seit 2008 ist sie zudem das neunte UNESCO Weltkulturerbe des Landes. Verliert Euch in den Straßen der Stadt beim Erkunden von versteckten Plazas, barocken Kirchen, faszinierenden Galerien und gemütlichen Bars und Restaurants. Camagüey ist ein Ort der Künste, die Bastion der Katholischen Kirche auf Kuba und nach Havanna wohl die charmanteste und kultivierteste Stadt Kubas. Der perfekte Zwischenstopp in Eurem Traumurlaub!
Wo liegt Camagüey?
Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz liegt im Zentrum des Landes. Auf der Nord-Süd-Ausrichtung bedeutet dies, dass die Stadt in beide Richtungen etwa 90 km von der Küste entfernt liegt. Auch auf der West-Ost-Achse ist Camaguey zentral gelegen.
Wie erreiche ich Camagüey?
Die günstige Lage an der Carretera Central de Cuba ist eine wichtige Verkehrsachse für die Anreise im Bus oder Auto. Aus westlicher Richtung führt diese von La Habana aus über Matanzas, Colón nach Santa Clara über Sancti Spíritus und Ciego de Ávila bis Camagüey. Aus Ostkuba führt die Carretera Central de Cuba von Holguín aus über Las Tunas nach Camagüey.
Auch die Anbindung an den Flugverkehr ist durch den örtlichen Flughafen (Aeropuerto Internacional de Camagüey Ignacio Agramonte) gewährleistet.
Was kann ich in Camagüey unternehmen?
In Camagüey steht Euch eine große Auswahl an Sehenswürdigkeiten zur Verfügung. Die größte Sehenswürdigkeit der Stadt ist dabei wohl ihr eigenes Zentrum, das auf den ersten Blick wie ein verwirrender Ort mit einem scheinbar unverständlichen Labyrinth von Straßen erscheint. Der Legende nach wurden diese in einem vergeblichen Versuch, umherziehende Piraten zu verwirren, extra so angelegt.
Die Stadt wurde in der Vergangenheit tatsächlich häufig von Piraten belagert und musste ihren Standort ganze zwei Mal verlegen. Der Straßenaufbau ist zwar ungewöhnlich für eine Stadt auf diesem Kontinent und wirkt auf manche vielleicht wie ein Irrgarten, aber es macht das Erkunden der Stadt direkt zu einem spannenden Abenteuer.
Solange Ihr es also nicht eilig habt, irgendwohin zu kommen, macht die eine oder andere falsche Abzweigung nichts aus. Im Gegenteil, das ziellose Schlendern durch die engen, gepflasterten Straßen, die von zierlichen Balustraden und Rokokobalkonen überragen werden, ist die beste Art, die Stadt zu erkunden. Hier und da werdet Ihr in hübsche Parks einbiegen und auf interessante, verfallene Kirchen treffen.
Einer der besten Städtetipps für Euren Aufenthalt in Camagüey ist es, über die charmante calle maceo im historischen Zentrum der Stadt zu schlendern. Hier findet Ihr alles, was Herz und Seele begehren. Hier findet Ihr die schönsten Details und Erinnerungen an Eure Reise!
Sehenswürdigkeiten
Alle Sehenswürdigkeiten und Tipps für Unternehmungen haben wir Euch auf der untenstehenden Karte eingezeichnet.
Plaza del Carmen
Dieser wunderschöne Platz ist umringt von hübschen, pastellfarbenen Häusern und deutlich weniger überfüllt als andere Plazas der Stadt. Angrenzend an den Platz ist die prächtige Iglesia de Nuestra Señora del Carmen, eine der schönsten Kirchen der Stadt.
Casa de Arte Jover
Die Casa de Arte Jover ist Zuhause, Atelier, Galerie und Kunstwerk zugleich. Hier leben und arbeiten zwei der erstaunlichsten und talentiertesten kontemporären Künstler Kubas.
Museo Casa Natal de Ignacio Agramonte
Dieses Haus ist der Geburtsort des Unabhängigkeitskämpfers Ignacio Agramonte, der die Bewohner der Provinz Camagüey in den Kampf gegen die Spanier geführt hat. Das elegante Haus im Kolonialstil erzählt die oft übersehene Rolle der Provinz im ersten Unabhängigkeitskrieg.
Museo Provincial Ignacio Agramonte
Das, nach dem Unabhängigkeitskämpfer benannte, Museum liegt in den ehemaligen Baracken der spanischen Armee aus dem Jahr 1848. Das Museum stellt sowohl einige Gemälde von lokalen Künstlern als auch antike Möbelstücke aus.
Martha Jiménez Pérez
Camagüey gilt als Keramikhauptstadt Kubas. In diesem Atelier der Künstlerin Martha Jiménez Pérez, was gleichzeitig als Galerie dient, werden die Werke von einer der größten kubanischen Künstlerinnen ausgestellt. Von Töpfen bis hin zu Gemälden wird hier alles produziert und für Besucher ausgestellt.
Plaza San Juan de Dios
Dieser Plaza strahlt den Zauber Mexikos aus. Umringt von kolonialer Architektur ist dieser Platz einer der schönsten und am besten erhaltenen Plätze der Stadt.
Necropolis de Camagüey
Die Necropolis de Camagüey gilt als der am meisten unterschätzte Friedhof Kubas. In dem Meer aus kunstvollen, etwas schräg liegenden, weißen gotischen Grabmälern versteckt sich die Ruhestätte des gefeierten lokalen Helden Ignacio Agramonte.
Mercado Agropecuario
Der Mercado Agropecuario Hatibonico ist ein traditioneller Markt im Herzen von Camagüey. Beim Schlendern durch den Freiluftmarkt hört man die pregones mit ihren schon fast gesangähnlichen Rufen von allen Seiten.
Iglesia de Nuestra Señora de la Merced
Die im Jahr 1748 erbaute Iglesia de Nuestra Senora de la Merced ist Camagüeys eindrucksvollste Kathedrale aus der Kolonialzeit. Ihre Geschichte ist von einer Legende über eine mysteriöse Gestalt, die an diesem Ort aus den Tiefen des Wassers geschwebt sein soll, gezeichnet.
Plaza de los Trabajadores
Dieser Platz wird auch oft Plaza de La Merced genannt und ist einer der am meisten besuchten Plätze der Stadt. Direkt neben dem Plaza befindet sich die Iglesia de Nuestra Señora de la Merced.
Tradition und Gastfreundschaft wird hier gelebt
Zwischen all diesen touristischen Highlights sind es dennoch oft die Menschen aus Camagüey, die den Reisenden am schönsten in Erinnerung bleiben. Die Bewohner dieser Region sind stolz und hängen an ihrem Land und ihren Traditionen.
Unter Kubanerinnen und Kubanern sind die Einwohner als sehr widerstandsfähig bekannt und werden oft, nach dem aus der Region stammenden Unabhängigkeitskämpfer Ignacio Agramonte, agramontinos genannt. Schon allein um die liebevollen und einzigartigen Bewohner kennenzulernen, lohnt sich eine Reise nach Camagüey allemal.
Die Provinz Camagüey und ihre Natur
Die Provinz Camagüey ist eine oft positive Überraschung für viele Reisende, die gerade auf einer Rundreise durch Kuba sind. Die Landschaft ist gezeichnet von einer endlosen Prärie und Palmen soweit das Auge reicht. Im Norden erstreckt sich die Sierra de Cubitas, eine Bergkette, bekannt für ihre Canyons und archäologisch relevanten Höhlen.
Die Sierra de Najasa im Süden ist ein schillerndes Naturwunder und war früher Zufluchtsort für die Taínos während der spanischen Kolonialisierung, die Mambises während des Unabhängigkeitskrieges und die Rebellen während der kubanischen Revolution.
Ein weiteres Highlight und somit must-see Sehenswürdigkeit auf Eurem Urlaub in Camagüey ist der Faro Colón Leuchtturm auf der Cayo Sabinal im Naturreservat Maternillos Tortuguilla; ein historisches Gebäude und einer der ältesten noch funktionierenden Leuchttürme des Landes. Neben dem einzigartigen Ausblick auf das kristallklare Wasser und die weißen Sandstrände des Cayos, seht ihr hier auch etwas andere Spuren von Kubas kolonialem Erbe: unweit des Leuchtturms liegen zwei Wracks der spanischen Flotte im Wasser, die während der Kolonialzeit gesunken sind.
Wo sind die schönsten Strände?
An der Nordküste liegen Cayo Guajaba und Cayo Sabinal, die zwei östlichsten Inseln des berühmten, als Königsgarten bezeichneten Archipels „Jardines del Rey“. Sie sind rund 100 und 330km² groß und bezaubern mit einer facettenreichen Tier- und Pflanzenwelt und traumhaften Stränden.
Auf Cayo Sabinal beispielsweise gehören die Strände Playa Santa Lucía, Playa Bonita und Playa Los Cocos zu den besonderen Tipps. Allerdings gibt es auf der Cayo selbst weder eine casa particular noch eine andere Unterkunft, denn Naturschutz steht hier im Vordergrund und der Steindamm sorgt für eine gute Verbindung zur Hauptinsel, sodass Cayo Sabinal eines der besten Ziele für einen Tagesausflug ist.
An der Südküste der Provinz Camaguey liegt der aus etwa 250 Inseln und Cayos bestehende Nationalpark „Jardines de la Reina“, der von Christoph Kolumbus (sp. Cristóbal Colón) auf seiner zweiten Reise nach Amerika entdeckt und der Katholischen Königin Isabel gewidmet wurde.
Die ausgedehnten Sandbänke, Mangrovenwälder und Korallenriffe bilden zusammen mit dem kristallklaren Wasser und dem natürlich entstandenen Labyrinth aus Kanälen und Lagunen ein paradiesisches Panorama, das jeden Besuch wert ist!
Ein besonderes Erlebnis ist es, das unberührte Ökosystem und die Vielfalt der Unterwasserwelt auf einem Tauchgang durch die seichten Gewässer zu erkunden. Bunte Fische, malerische Korallenriffe sowie verschiedene Hai- und Kokodrilarten sind nur einige der natürlichen Attraktionen des Nationalparks.